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Der BDA-Frühjahrsempfang 2011

24. März 2011

BDA und Politik

Gut besucht war einmal mehr der Frühlingsempfang des Berliner BDA am 20. März 2011. Dieses Mal kam man jedoch nicht wie gewohnt in einem neuen zeitgenössischen Gebäude, sondern in einem Klassiker organischer Architektur zusammen.

Radikal von Innen nach Außen entworfen und mit beeindruckenden kommunikativen Treppenhallen ausgestattet, bot das Max-Planck-Institut für Bildungsforschung von Fehling und Gogel den idealen Rahmen für einen höchst diskursiven Tag. Unter dem Titel Stadt verwalten – Stadt gestalten sprachen dieses Mal Berliner Baupolitiker. Schließlich wird auch Berlin dieses Jahr wählen und mit seiner Wahl im September das Superwahljahr abschließen, was für den BDA Vorsitzenden Thomas Kaup Grund genug war, die Politiker nach ihren bau- und stadtpolitischen Zielen zu fragen.

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Foto © Rainer Gollmer

Unter der eloquenten Regie von Theresa Keilhacker, die noch vor Kurzem den Vorsitz im Rat für Stadtentwicklung inne hatte, entfachte sich dann in der Tat eine sehr lebendige Debatte. Welche Bedeutung die Baupolitik und der BDA offenbar noch besitzt, konnte man daran ersehen, dass keine der Parteien vor der Diskussion kniff. Alle fünf im Berliner Abgeordnetenhaus vertretenen Parteien waren mit einem kompetenten Sprecher präsent. Erstaunlicherweise bekundeten alle nahezu unisono ihr Interesse an einem Baukollegium mit größerem Gewicht und stärkerer Transparenz, wohingegen eine bessere finanzielle Ausstattung und mehr Kompetenzen für die Position des Senatsbaudirektors nur geringes Echo fand.

Matthias Jotzo (FDP) und Franziska Eichstädt-Bohlig (Die Grünen) sprachen sich dezidiert für eine Neuordnung der Kompetenzen zwischen Bezirk und Senat aus, die heute unter zeitraubenden Doppelstrukturen leiden, wobei letztere auch mit Nachdruck eine Verjüngung der Verwaltung verlangte, die heute allzu viele Planungen „out-sourcen“ müsse. Die Senatorin Katrin Lompscher (Die Linke) verwies hingegen darauf, dass die Flächennutzungspläne der Neunziger mittlerweile veraltert seien und stärker um neue Stadtentwicklungsplänen ergänzt und überarbeitet werden sollten. Besonders das Thema Wohnen entwickelte in der Diskussion eine ganz eigene Brisanz, das sich wiederkehrend mit viel Kritik an der Liegenschaftspolitik des Landes verband, wo Dr. Manuel Heide (CDU) punktete. Dr. Michael Arndt (SPD) geriet in seiner eher staatstragenden Rolle dabei etwas in die Defensive. Er mahnte vor allem kostengünstiges Wohnen an. Blass blieben allein die Vorstellungen der Politiker über die Ziele der neuen IBA 2020, die durchaus politisch gewollt, aber offenbar finanziell gescheut wird.

Foto © Rainer Gollmer
Foto © Rainer Gollmer

Nach so viel politischer Kontroverse genoss das Publikum die Vorstellung der neuen Mitglieder. Nicht ohne Stolz konnte Thomas Kaup die Aufnahme von 23 neuen Mitgliedern verkünden, mit denen der Berliner BDA erfolgreich seine Verjüngung fortsetzt. Mit 80 Prozent aktiven Mitglieder ist Berlin im Vergleich zu anderen BDA-Landesverbänden sehr gut positioniert, was nicht zuletzt auch der Verdoppelung der außerordentlichen Mitglieder seit 2001 zu verdanken ist, die den BDA interdisziplinär und gesellschaftlich bereichern. Der Berliner BDA wächst so jährlich um sechs Prozent und hat sich mit seinen diversen Veranstaltungsformaten eine breite Basis geschaffen. Dies konnte man gut beim geselligen Ausklang des Frühlingsempfangs beobachten, wo sich angeregt über die nächsten Projekte ausgetauscht wurde. Der frühlingshafte Sonntag tat sein Übriges dazu, dass mit einer gewissen Aufbruchstimmung dem Jahr 2011 entgegen gesehen wird.

Text: Claus Käpplinger

Die Ausstellung NEU IM BDA ist bis zum 5. Mai 2011 in der BDA Galerie, Mommsenstr. 64 zu sehen.

Foto © Rainer Gollmer
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