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Zum Tod von Andreas Brandt

25. September 2014

Andreas Brandt wirkte mehr als 40 Jahre lang als Architekt und Hochschullehrer im In- und Ausland.

1971 in den BDA Berlin berufen, engagierte er sich außerdem 1976-1982 sowie 1985-86 in den Vorständen von Fritz Bornemann und Günther Spangenberg. Sein Interesse galt hier vor allem der Stadtentwicklung, das entsprechende BDA-Referat leitete er über mehrere Jahre.
Nach einem mehrjährigen Aufenthalt in Venedig und Studienreisen u.a. in die Himalayaregion lebte Brandt zuletzt wieder in Berlin, wo er sich vor allem ethnologischen und ethnografischen Gebäudestudien zur Himalayaregion widmete und auch als Fachpreisrichter tätig war.

Andreas Brandt, 1937 in Bremen geboren, studierte von 1958 bis 1960 Hochbau an der Ingenieurschule Bremen und von 1961 bis 1964 Architektur an der Kunstakademie Düsseldorf.
Nach seiner Mitgliedschaft in der der SAL-Planungsgruppe (Münster/Berlin) 1967 eröffnete er 1968 ein eigenes Büro in Berlin, welches er ab 1978 in Partnerschaft mit Rudolf Böttcher (verstorben 2013) )unter dem Namen Brandt und Böttcher betrieb. Zu den wichtigen Bauten von Andreas Brandt zählen u.a. die Stadthalle Unna (1973-78), die Wohnbebauung am Luisenplatz, Berlin (1983-87 im Rahmen der IBA 1984 erbaut), der Versuchsbahnhof der Berliner Magnetschwebebahn  (1988, in Partnerschaft mit Yadegar Asisi), der ICE-Bahnhof Kassel-Wilhelmshöhe (1990-91, 1993 mit dem Award Brunel ausgezeichnet), eine Grundschule in Berlin-Neukölln(1993), das Stadtteilzentrum Hellersdorf (1994) und ein Loftausbau auf der Giudeccain Venedig.

Bereits ab 1967 bekleidete Brandt zudem verschiedene Gastprofessuren und Lehraufträge, u.a. an der University of California in Berkeley/USA, der Kunstakademie Düsseldorf, der Gesamthochschule Kassel, der Hochschule der Künste Berlin (heute UdK) und der Yale University/USA. Von 1991 bis 2002 lehrte er als ordentlicher Professor für Entwerfen und Gebäudekunde an der TU Darmstadt.

Sein in den letzten Jahren entstandenes umfangreiches zeichnerisches Werk, in dem er sich vor allem den Bauformen der verschiedenen Völkerstämme Asiens widmete, wurde 2011 im Strecker-Museum Osnabrück und in der Architekturgalerie München gezeigt und in dem viel beachteten Buch Haus und Landschaft in Asien (Alpheus Verlag, Berlin 2011) gewürdigt.

Prof. Andreas Brandt verstarb am 17. September im Alter von 77 Jahren in Berlin.