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Flughafen Tegel mit der Klassik NIKE gewürdigt

3. Juli 2016

Foto: Marcus Bredt
Foto: Marcus Bredt
gmp, Flughafen Berlin-Tegel

Im Rahmen der diesjährigen NIKE, dem großen Architekturpreis des Bundesverbandes des BDA, ist der Flughafen Berlin-Tegel mit der „Klassik-Nike“ ausgezeichnet worden.
Der Preis bescheinigt dem ab 1965 geplanten und 1974 eröffneten Erstlingswerk der Architekten von Gerkan, Marg und Partner, sich über Jahrzehnte in der Nutzung bewährt zu haben. Eine unabhängige Jury hatte die „Nike“ im März entschieden, am 2. Juli nun wurde der Preis in Karlsruhe vergeben.

„Der mit der „Klassik-Nike“ bedachte Flughafen Berlin-Tegel stellt sich in einem Zusammentreffen glücklicher Umstände in mehrfacher Hinsicht als einzigartig dar“, wie die Jury unter dem Vorsitz von BDA-Präsident Heiner Farwick in ihrer Begründung hervorhob.
Der Flughafen Berlin-Tegel dient seit Jahrzehnten als Musterbeispiel für den Start einer nahezu einzigartigen Architektenkarriere. Einem bislang unbekannten Büro ist es damals gelungen, einen Wettbewerbsgewinn auch tatsächlich ohne Abstriche des ursprünglichen Konzepts zu bauen. Dies wäre heute undenkbar. Neben Schneider-Eslebens nahezu zeitgleichem Flughafen Köln/Bonn war Tegel beispielgebend für eine ganze Generation von Flughäfen weltweit. Beim „Flughafen der kurzen Wege“ steht der Fluggast im Mittelpunkt. Auch dies wäre heute wegen der veränderten Sicherheitsanforderungen, vor allem aber wegen der „Vermallung“ des Flughafenwesens nicht mehr baubar.
Obschon formal als Kind seiner Zeit erkennbar, steht Tegel für Zurückhaltung der Gestaltung und Zweckdienlichkeit, ja Genialität seiner Konzeption.
Das formale Motiv des Sechsecks zog sich ursprünglich von der Bodenfliese bis zur städtebaulichen Großform des Terminalgebäudes. Zum großen Leidwesen der Architekten wurde das in der Konzeption angelegte zweite Sechseck niemals gebaut, stattdessen wurden banale Provisorien angelagert, welche die Dominanz und Markanz des Hauptterminals jedoch nicht gefährden können.
Tegel hat sich trotz drastisch gestiegener Fluggastzahlen seit über vierzig Jahren hervorragend bewährt. Damit erfüllt der Flughafen Berlin-Tegel den zentralen Gedanken der „Klassik-Nike“ in kongenialer Weise.

Foto: Till Budde
Foto: Till Budde
Klassik-Nike: Die Tegel-Veteranen von gmp mit Bauherr hören die von Fritz Auer vorgetragene Laudatio

Klassik-Nike
Flughafen Berlin-Tegel, Berlin 1965 – 1974
Architekten: gmp – von Gerkan, Marg und Partner
Entwurfsverfasser: Meinhard von Gerkan und Volkwin Marg mit Klaus Nickels
Verantwortliche Partner: Klaus Staratzke, Karsten Brauer, Rolf Niedballa
Bauherr: Berliner Flughafen-Gesellschaft mbH

Über die NIKE
Nike ist die Siegesgöttin der antiken griechischen Mythologie, und der Architekturpreis Nike ist der „Preis der Sieger“, denn nominiert werden nur solche Projekte, die bei den Preisverfahren der 16 BDA-Landesverbände bereits erfolgreich waren.
Die Nike würdigt in sechs Preiskategorien Architekten und Bauherren für vorbildhafte Beiträge zu Architektur und Städtebau. Eines der ausgezeichneten Bauwerke, das allen Preiskategorien in besonderer Weise gerecht wird, ehrt der BDA zusätzlich mit der „Großen Nike“, einer Plastik des Bildhauers Wieland Förster.
Als Sonderpreis wird außerdem die „Klassik-Nike“ für den besonderen Wert eines Bauwerks oder städtebaulichen Projekts verliehen, das sich über Jahrzehnte in der Nutzung bewährt hat und noch immer als vorbildhaft gilt.

Der Jury 2016 gehörten neben den Architekten Heiner Farwick (BDA-Präsident, Juryvorsitz), Kai Koch (BDA-Vizepräsident), Antje Osterwold, Liza Heilmeyer und Fritz Auer auch der Leiter des Kunstmuseums Kolumba in Köln (Große Nike 2013), Stefan Kraus an.

Informationen zu allen Preisträgern der Nike unter bda-bund.de

Presseinformationen/ Presseunterlagen:
Petra Vellinga, BDA Berlin, Tel 030 886 83 206, vellinga@bda-berlin.de

Pressebilder (siehe Download, Abdruck honorarfrei, bitte Verfasserangaben beachten):
Fotos: Marcus Bredt, gmp Archiv

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