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„Irgendeiner muss ja die Party bezahlen“

11. Oktober 2016

Warum die Mieten in Berlin weiter steigen werden

Mietpreisbremse, Milieuschutzverordnung, Umwandlungsverbot – Berlin hat alles versucht, um die Mieten zu drücken. Ohne Erfolg. Experten sagen: egal, was die Politik verspricht, die Mieten werden weiter steigen.

Der Vorsitzenden des BDA Berlin Andreas R. Becher nimmt im rbb-Politikmagazin KLARTEXT Stellung zur aktuellen Wohnungsbausituation in Berlin.
Den Beitrag finden Sie unter folgendem link:  Sendung „KLARTEXT“ vom 5. Oktober 2016 (ab Minute 00:14:05)

Quelle: rbb
Quelle: rbb
Andreas R. Becher in rbb Klartext 5.10.2016

Andreas R. Becher, Bund Deutscher Architekten Berlin:
„Ich bin überrascht, wo die alle unterkommen. Wir haben vor zehn Jahren, weil wir schon ewig Wohnungsbau machen, gesagt: ‚Leute, es gibt ’nen Leerstand von etwa 100.000 Wohnungen in dieser Stadt, es war klar, die Stadt wächst, wir müssen was tun.‘ Das ist schlicht verschlafen worden.“

„Die Bodenpreise explodieren, was in den letzten zwei Jahren in Berlin passiert ist, ist mustergültig: Wenn eine Metropole floriert, steigen die Preise. Und das erleben wir gerade. Nächste Woche sind die Jungs wieder auf der Expo Real in München – und allein durchs Quatschen werden die Preise nochmal höher. Die erzählen sich gegenseitig, wie toll es ist, in Berlin ein Grundstück zu haben. Und die werden im Moment nicht verkaufen. Sie werden es halten und warten, bis übermorgen noch einer kommt, der noch mehr dafür bezahlt.“

Und Berlin steht schon vor dem nächsten Dilemma. Denn auch in der Baubranche gilt das Prinzip von Angebot und Nachfrage. Das heißt: selbst wenn es der Stadt gelingen sollte, so viele Wohnungen zu bauen, wie gebraucht werden – also drei- bis fünfmal mehr als die momentan rund 10.000 pro Jahr – selbst dann könnten die Mieten noch immer steigen.

Andreas R. Becher, Bund Deutscher Architekten Berlin:
„Dann passiert Folgendes: die Firmen, die jetzt schon gut ausgelastet sind, werden noch besser ausgelastet sein. Und die Preise werden nicht gerade sich nach unten entwickeln. Es ist ’ne logische Folge. Die haben auch nur beschränkte Ressourcen und werden natürlich versuchen, ihre Dienstleistungen und das Bauen möglichst teuer zu verkaufen.“

KLARTEXT:
„Das hieße aber, dass man’s anschließend über die Miete wieder teuer abbezahlt.“

Andreas R. Becher, Bund Deutscher Architekten Berlin:
„Das ist unterm Strich vollkommen richtig. Irgendeiner muss ja die Party bezahlen.“