BDA Berlin kritisiert Verschiebung der Novelle der Bauordnung

Landesarchiv Berlin/Thomas Platow

BDA Berlin kritisiert: Verschiebung der Novelle der Bauordnung ist nicht im Sinne von Qualität und Klimaschutz beim Bauen!

Der Bund Deutscher Architektinnen und Architekten BDA, Landesverband Berlin nimmt mit großer Verwunderung zur Kenntnis, dass das mit viel Einsatz entstandene 6. Änderungsgesetz für die Bauordnung Berlin nicht mehr in der laufenden Legislaturperiode vom Berliner Abgeordnetenhaus verabschiedet werden soll.

Diverse, dringend angezeigte umweltbezogene Regelungen wie auch die Aufnahme der Baukultur als Schutzziel sollen damit nun doch keinen Gesetzesrang erhalten, sondern auf unbestimmte Zeit verschoben werden. Dies ist nicht im Sinne des Klimaschutzes und einer nachhaltigen, qualitätsorientierten Entwicklung der Stadt!

Der BDA als führender Verband freischaffender Architektinnen und Architekten engagiert sich mit Nachdruck für eine qualitätvolle Gestaltung, besonders auch im Hinblick auf die Bedeutung der Baukultur für Umwelt und Gesellschaft.

Aus diesem Selbstverständnis heraus liegt der Umweltschutz unseren Mitgliedern sehr am Herzen. Bereits 2019 haben wir die Grundzüge umweltgerechten Planens und Bauens in unserem richtungsweisenden Manifest „Das Haus der Erde“ dargelegt. Immer deutlicher zeigen uns die derzeitigen Naturereignisse, wie dringend entschlossene Maßnahmen zur Verhinderung eines weiteren Temperaturanstieges sind. Zwar ringen die Architektinnen und Architekten im BDA in ihrer täglichen Arbeit bereits um solche Maßnahmen in ihrem Wirkungsbereich, aber nur mithilfe verbindlicher gesetzlicher Rahmenbedingungen wird dies erfolgreich sein und können letztlich die gesetzten Klimaziele erreicht werden. Mit entsprechendem Unverständnis reagieren wir auf die jetzige Entwicklung.

Auch wenn die geplanten Neuregelungen nur einen ersten Schritt zur Förderung von Qualität und Nachhaltigkeit im Bauen darstellen, wären sie ein wirksamer Anstoß.

Wir appellieren daher an alle politischen Entscheidungsträger, das Thema in der kommenden Legislaturperiode unmittelbar wieder aufzunehmen und das Änderungsgesetz, wenn möglich sogar mit weitergehenden Neuerungen, erneut einzubringen.

Der BDA Berlin beteiligt sich sehr gerne an dieser Arbeit und bietet seine fachliche Unterstützung an.