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Preisträger Architekturpreis Essen 2023
Essen
Auf einem Gelände errichtet, auf dem der geringen Belastungsfähigkeit wegen nur ebenerdig gebaut werden durfte und in das wegen der Bodenbelastung auch nicht eingegriffen werden darf, waren die Ausgangsbedingungen schwierig. Die Bauaufgabe Archivbau schien auch keine besonderen ästhetischen Herausforderungen zu bieten. Die Architekten schafften es jedoch der ‚funktionalen Box‘ ein charaktervolles Gesicht zu geben.
Die massiven Holzwände unterstützen den empfindlichen Feuchtigkeitsaustausch entscheidend. Die Breite des Gebäudes resultiert aus der Breite der fahrbaren Archivregale, die Länge aus ihrer notwendigen Zahl. Die Leitungsführung der Klimaanlage ist ganz technisch und dennoch formal bezwingend. Das Lagernde des Baus wird durch die umlaufende hohe Attika aus feuerverzinktem Stahl betont.
Die Wände sind im Archivteil durch Faserzementplatten geschützt – nur der Büro-Teil ist durch Fenster belichtet. Dadurch, dass der Magazinbereich auf Tageslicht, Wasserleitungen und Durchdringung der Dachhaut verzichtet und zudem nach Feierabend auch stromfrei geschaltet werden kann, ist für das wertvolle Archivgut höchstmögliche Sicherheit gewährleistet.
Alle verwendeten Materialien sind problemlos zu trennen und lassen sich einzeln wiederverwenden / wiederverwerten. Da das Dach begrünt und eine umlaufende Pflanzrinne angebracht ist, wird der vorhandenen Entsiegelung entgegengewirkt.
Das Projekt verdient hohe Beachtung, weil hier gerade durch das Einbeziehen aller durch die Bauaufgabe entstandenen Bedingungen eine qualitätvolle Architektur entstanden ist, die auch die Gebote der Nachhaltigkeit erfüllt. Es wird eine Auszeichnung ausgesprochen!
