Rory Gardiner

Shortlist BDA-Architekturpreis Nike 2022
Preisträger BDA PREIS BERLIN 2021

taz-Neubau

Berlin

Rory Gardiner

taz-Neubau

Berlin
Projekt
taz Neubau
Architekt
E2A / Piet Eckert und Wim Eckert Architekten ETH BSA BDA SIA AG
Bauherr
taz, die tageszeitung. Verlagsgenossenschaft eG, Berlin

2014 hat das Zürcher Architekturbüro E2A Piet Eckert und Wim Eckert den Wettbewerb für den Neubau der taz, der tageszeitung, für sich entscheiden können. 2018 wurde der in ökologischer, ökonomischer und konzeptioneller Hinsicht ehrgeizige Bau fertiggestellt. Das Gebäude ist ein markanter Beitrag zu Architektur und Städtebau im Kunst- und Kreativ-Quartier Südliche Friedrichstadt.

Das Verlagshaus befindet sich an der Friedrichstraße und damit im historischen Zeitungsviertel Berlins. Das Grundstück liegt südlich vom Gelände des ehemaligen Blumengroßmarktes, dem heutigen Besselpark. Nach Süden schließt das Gebäude eine Ecke in einem Block, hält dort die Berliner Traufhöhe von 22 Metern ein, um dann zum Park hin um ein Geschoss höher zu werden. Es ist um einen Innenhof angelegt, der nach Osten durch eine Fluchttreppe abgeschlossen wird.

Der Neubau hat ein Stahlbetonskelett mit vorgehängter Glasfassade. Es gibt umlaufende französische Balkone, die Geländer mit unauffälligen Stahlnetzen, und, in einer weiteren Schicht, ein massiv wirkendes selbsttragendes Gitter aus Stahl. Es folgt in seiner Form der Tragwerkstruktur aus schräg gesetzten Stützen im Innenraum, die dort eine Spannweite von 13 Metern erlauben. Die Stahlstreben außen ziehen sich diagonal, vertikal und horizontal über die gesamte Fassade und formen das Bild von sich jeweils über zwei Geschosse erstreckenden Rauten.

Die großzügige Netzstruktur ist durchaus symbolisch im Sinne der Auftragsgeberin als Form ohne Hierarchie zu lesen, sie spielt absichtsvoll auf die berühmte Konstruktion des Shabolovka-Radioturms Vladimir G. Shukhovs aus den 1920er Jahren an. An Industrieästhetik erinnern auch die Materialien des Gebäudes, Streckmetallgeländer, Sichtbeton und Stahl, dazu Noppenböden aus Kautschuk.

Die 5.400 Quadratmeter stützenfreie Nutzfläche verteilen sich auf sieben Geschosse. Der Eingang in der Friedrichstraße führt in das öffentlich zugängliche Erdgeschoss. Im obersten Geschoss befindet sich ein doppelstöckiger Panoramaraum. Die weiteren Etagen verfügen über kleine Büros an der Brandwand im Süden und nach Norden, zum Park hin, über offene Flächen. Dazwischen liegen doppelstöckige Besprechungsräume und eine großzügige offene Treppenanlage. Das erlaubt eine große Flexibilität in der Nutzung und kommt unterschiedlichen Kommunikations- und Arbeitsformen entgegen.

Prof. Dr. Susanne Hauser, Kulturwissenschaftlerin und Architekturtheoretikerin

Shortlist

BDA-Architekturpreis Nike 2022 – Nike für Atmosphäre

Preisträger

BDA PREIS BERLIN 2021 – Preisträger BDA PREIS BERLIN 2021