Die mit 1.250 € dotierte Daniel Gössler Belobigung für junge Architekturtheorie wird seit 2007 alle drei Jahre vergeben. Der Preis wird für theoretische Arbeiten zu Fragestellungen der aktuellen Architektur- und Städtebaudebatte verliehen. Teilnahmeberechtigt waren 2016 neben Architekten und Stadtplanern auch Absolventen anderer Fachrichtungen unter 40 Jahren unabhängig von ihrem Wohnort.
Die Daniel Gössler Belobigung 2016 vergab die Jury zwei Mal: an Karoline Fahl für ihr Buch Atmosphäre am Werk sowie an Anne Schlebbe und Sebastian Wattenberg für ihre Forschungsarbeit Wohnen als Wagnis – Hybride Wohnformen und Taktiken der Aneignung.
Bei Fahls Arbeit überzeugte die Jury, wie die Autorin elegant „über die erkenntnistheoretischen, ästhetischen wie auch ontologischen Implikationen des Begriffs der Atmosphäre“ aufkläre und dessen Tragweite sowohl für die Rezeption wie auch die Erzeugung von Architektur plausibel nachweise. Wohnen als Wagnis liefere laut Jury eine originelle Untersuchung hybrider Wohnformen, die von „Wagenburgen, Ladenwohnungen und privaten Wohnungsvermietungen bis zu Hauswächtern“ reichten und diese in einen „erweiterten gesellschaftspolitischen Zusammenhang“ brächten.
Eine Auszeichnung erhielt Riccarda Cappeller für Wohnerfahrung in der Casa Chorizo – Grundform, Variation, Veränderung. Hier würdigte die Jury die „ausgedehnte Feldforschung“ über einen Haustyp in Buenos Aires, die durch die Darstellung des „Reichtums von Beziehungsgeflechten, Raumkonfigurationen und Nutzerwissen die poetische Dimension des Wohnens“ in Erinnerung rufe.